Die smarte Technik, so wie die Tablets, sind mit dem Internet verbunden. Seminare werden in Hotels und Tagungszentren abgehalten. Die Arbeitsplätze werden mobiler und benötigen drahtlose Kommunikationsstrukturen. Nicht nur im professionellen Umfeld, sondern gerade auch im privaten Bereich wird durch Home-Office und den daraus folgenden Videokonferenzen die Sicherstellung eines stabilen WLAN-Netzes notwendig.
Die wesentlichsten Anforderungen:
Die Anwendung von WLAN-Technik in Büroumgebungen erfordert in fast allen Anwendungsbereichen eine detaillierte Planung. Dazu gehören sowohl die einzusetzende WLAN-Technik, als auch Planung und Organisation von Aufbau und Betrieb. Vieles wird auch im Heimnetz erforderlich, allerdings ist der Aufwand dort strukturbedingt geringer.
Die einzusetzende Technik wird bestimmt durch Leistungsanforderung und Verfügbarkeit der eingesetzten WLAN-Systeme. Diese wiederum werden bestimmt durch betriebliche Anforderungen und örtlichen Gegebenheiten. Sehr häufig werden allerdings die Möglichkeiten der Technik in den Vordergrund gestellt. Dies erschwert wiederum den Betrieb. Es werden Möglichkeiten vorgehalten, die häufig nicht notwendig sind, aber dennoch gepflegt werden müssen.
Im täglichen Betrieb müssen neben funktionalen Aspekten auch Sicherheitsrelevante Aspekte berücksichtigt werden. Das sind neben technischen auch organisatorische Maßnahmen in Form unterschiedlicher Sicherheits- und Anwendungsrichtlinien, die dem Nutzer bekannt sein und eingehalten werden müssen.
WLAN hat sich im Laufe der Jahre zu einer der verbreitetsten Funktechniken entwickelt. daher wundert es nicht, dass gutes WLAN mittlerweile auch zu einem Synonym für eine gute Internetverbindung geworden ist. Allerdings hat ein gutes WLAN noch nichts mit einem guten Internet zu tun. Man kann ein gutes WLAN haben und trotzdem eine schlechte oder auch gar keine Internetverbindung. Hier gilt es den eigentlichen Internetzugang auf die Anforderung des Kunden abzustimmen.
Der Begriff WLAN setzt sich zusammen aus Wireless und
LAN.
LAN steht dabei für Local-Area-Network und bezeichnet ein
begrenzt großes, lokal aufgebautes Netzwerk. Wireless
bezeichnet die drahtlose Verbindung zwischen den Teilnehmern.
Ein wesentlicher Aspekt, den es hierbei zu beachten gibt, ist
die Funkausleuchtung sowohl innerhalb als auch außerhalb von
Gebäuden.
WLAN nutzt eine drahtlose Technologie, um Endgeräte innerhalb
eines lokalen Netzwerkes miteinander zu verbinden.
In der Regel wird WLAN in der Zugriffsebene, also zur direkten
Anbindung von Endgeräten genutzt. Der Ausbau von Verteilnetzen
mit WLAN ist eher unüblich.
Funkstrecken zum Überbrücken großer Distanzen arbeiten häufig
nicht mit WLAN-Technologie, sondern nutzen andere auf Richtfunk
basierte Übertragungsverfahren.
Der Begriff Wi-Fi taucht häufig im direkten Zusammenhang mit
WLAN auf. Wi-Fi ist als Kunstwort zu verstehen, welches sich
als mögliches Wortspiel aus dem Wort Hi-Fi, dem High-Fidelity,
aus der Soundtechnik der Unterhaltungsindustrie ableitet.
Der Herstellerverband Wi-Fi-Alliance (WFA, www.wi-fi.org) bezeichnet die
unterschiedlichen Wi-Fi-Generationen mit fortlaufender Nummer
Wi-Fi 4,5,6…um die WLAN Kürzel leichter unterscheidbar zu
machen.
Basis der unterschiedlichen Versionen sind die IEEE -Spezifikationen, welche die unterschiedlichen Standards für WLAN entwickeln. Nachteil der Vereinfachung gegenüber dem Standard nach IEEE ist, dass wesentliche Parameter bei der Vereinheitlichung nicht übernommen werden. Der derzeitige Standard bildet das Wi-Fi 6.
Die Entwicklung der WI-Fi-Netzwerke zeigt einen deutlichen
Anstieg bandbreitenintensiver Medieninhalte bei gleichzeitig
steigender Anzahl der Wi-Fi-Geräte pro Benutzer. Die Anzahl der
Geräte wird in den kommenden Jahren weiterhin sehr stark
ansteigen. Unter anderem auch bei Smart-Home-Anwendungen als
auch beim wachsenden Markt des Internet of Things
(IoT).
Wi-Fi 6 wird durch die IEEE 802.11ax definiert und garantiert
einen schnellen Datendurchsatz bei gängigen Technologien. Es
bietet gegenüber vorherigen Versionen zahlreiche
Verbesserungen, die es zu einem der bislang leistungsstärksten
Wireless-Protokolle machen.
Die Entwicklung von WiFi 6 begann bereits 2013, als absehbar
wurde, dass die steigende Anzahl von Mobiltelefonen,
Unterhaltungselektronik und IoT-Geräte die bisherigen
Technologien überfordern würde. Verminderte Leistung und
zunehmende Störungen wären die Folge.
Es war notwendig, das Zusammenarbeiten vorhandener Geräte,
neuer IoT-Geräte und Geräte mit hohem Datendurchsatz
sicherzustellen. Das daraus entstehende High-Efficiency-WLAN
war flexibel genug, um den zukünftigen Anforderungen gerecht zu
werden.
Mit zunehmender Anzahl von Wireless-Geräten pro Nutzer steigt
auch die Erwartungshaltung beim einzelnen. Die erhöhte Anzahl
mobiler Endgeräte verursachen dabei erhebliche
Beeinträchtigungen und verringern die Leistung des Netzwerkes.
Dazu kommen dynamische Veränderungen, auf die ein Administrator
einwirken muss. Benutzer von mobilen Endgeräten wechseln
häufiger den Standort als Benutzer von Laptops. Herkömmliche
Protokolle zur Kollisionsvermeidung der Datenströme reduzieren
dabei die Effizienz der Netzwerke.
Wireless-Access-Points werden in der Form geplant, dass eine
überlappende Infrastruktur gegeben ist. Neue Funktionen wie
OFDMA, Uplink, MU-MIMO, TWT, BSS Color und aktuelle
Modulationsverfahren arbeiten im Wi-Fi-6 so zusammen, dass
Endgeräte sich ohne Performanceeinbußen verbinden können.
Wi-Fi-6 wird die bislang stark überlasteten öffentlichen
WLAN-Bereiche entlasten. Benutzer, die bislang aus Gründen der
Performance auf LTE ausgewichen sind, werden allein
zunehmend die öffentlichen WLAN-Strukturen nutzen.
Unternehmen können die Zusammenarbeit von Mitarbeitern fördern
und Homeoffice-Funktionen wie Online-Konferenzen und
Voice-over-IP auf Wi-Fi-6-Technologien aufsetzen.
Im Bildungsbereich werden effektivere Lernplattformen auf
Augmented-Reality und Virtual-Reality eingesetzt (AR und
VR).
Veranstaltungsorte wie Stadien, Theater oder Museen können
ebenfalls über AR und VR Anwendungen zusätzliche Inhalte
präsentieren.
Im Gesundheitswesen können Untersuchungsmethoden und
Patientenüberwachung neu organisiert und verbessert
werden.
Drahtlose Sensoren überwachen den Energieverbrauch in
Fertigungshallen, Lager oder auch Wohnhäusern.
Die Einsatzmöglichkeiten sind enorm. Drahtlose
Kommunikationstechnologien bieten für die Zukunft genügend
Potential, um den wachsenden Anforderungen gerecht zu werden.
Als Bruttodatenrate wird die Geschwindigkeit bezeichnet, die
zwei Geräte auf einem Funkkanal ausgehandelt haben, die
sogenannte Link-Rate. Die Bruttodatenrate umfasst alle
Informationen, die zwischen den Teilnehmern gesendet werden.
Hierbei handelt es sich nicht um einen theoretischen Wert,
sondern die echte Datenrate.
Die Nettodatenrate bezieht sich auf die Daten der
Anwendungsebene, auch als Downloadgeschwindigkeit
bezeichnet.
Aufgrund der gemeinsamen Frequenznutzung im Sende- und
Empfangsbereich, müssen sich alle Teilnehmer an ein
festgelegtes Zugriffsprotokoll halten. Dadurch werden die
Sendezeiten zugewiesen. Man spricht von einem Shared-Medium.
Aus diesem Grund liegt die Nettodatenrate typischerweise bei
ca. 50% der Bruttodatenrate, also immer deutlich
langsamer.
Um ein WLAN richtig zu planen, bedarf es einer genauen Aufgabenstellung. Es ist nicht ratsam, ein WLAN auf Basis einer favorisierten technischen Lösung aufzubauen. Das Ergebnis kann in so einem Fall gut ausfallen, aber im schlechtesten Fall ist es immer mit einem Kompromiss verbunden.
Im ersten Schritt sollte sich das Objekt, das Gebäude, angesehen werden. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse helfen bei der Berechnung.
Ein wesentlicher Faktor sind die auftretenden Dämpfungswerte
der Wände, Fenster und Türen. Eine im Flur verbaute
Brandschutztür mit einer feuerfesten Bleiverglasung, dämpft ein
WLAN-Signal wesentlich mehr als die Zimmertür eines
Hotelappartements. Aber nicht nur Türen, auch ein massiver
Wandaufbau beeinträchtigt die
Übertragungsgeschwindigkeit.
Material |
Dämpfung |
Innenwände „Grau“ (Kalksandstein [15 cm]) |
6,5 dB |
Außenwände „Rot“ (Ytong [36,5 cm]) |
30 dB |
Fenster „Türkis“ (Glas [doppelt verglast]) |
5 dB |
Dämpfungswerte werden generell in Dezibel (dB) angegeben. Diese relative Angabe in dB gibt Aufschluss über deinen Eingangs- und Ausgangswert einer Leistung, wenn sie zum Beispiel eine Wand durchdringen muss.
Dabei gilt, dass eine Wand mit einer Dämpfung von 3 dB das
Ausgangssignal im Verhältnis zum Eingangssignal um die Hälfte
schwächt. Bei einem Dämpfungswert von 10 dB wird das Signal um
das 10-fache geschwächt.
Bei der in der Tabelle angegebenen Innenwände aus Kalksandstein
mit einem Dämpfungswert von 6,5 dB wird das Leistungssignal auf
weniger als ein Viertel gedämpft. Bei 1 Watt Leistung vor der
Wand würde demzufolge weniger als 250 mW auf der anderen Seite
der Wand empfangen werden können.
Bei einer Aussenwand mit 30 dB Dämpfung verbleiben nur
noch 1 mW empfangbarer Leistung.
Bei der Decibel-Rechnung geht es mir an dieser Stelle nicht um
die mathematische Herleitung der dB-Rechnung, sondern an der
ein oder anderen Stelle die Dämpfungswerte abschätzen zu
können. Dies hilft bei der Planung einer WLAN Struktur.
Professionelle Planungstools unterstützen dann bei der
konkreten Berechnung.
Zu beachten ist, dass die maximale Sendeleistung 20dBm nicht
überschreitet. Die Einheit dBm bezieht sich auf den absoluten
Wert von 1 mW bei einer Verstärkung von 0 dB. 20 dBm sind
entsprechend der dB-Rechnung eine Verstärkung um den Faktor 100
und ergeben somit eine absolute Leistung von 100 mW.
Der Service-Set-Identifier (SSID) beschreibt den Bereich des
eingesetzten WLAN. Über die SSID werden WLAN Bereiche
unterteilt. Dies ist vergleichbar mit der VLAN-Umgebung im
kabelgebundenen Netzwerk.
Jede SSID kann mit eigenen Zugangsdaten, Rechten und
Verschlüsselungen ausgestattet werden. Datenströme innerhalb
eines Unternehmens werden auf diese Weise gesteuert und
Benutzerrechte administriert.
Je nach eingesetztem System werden die SSID in den WLAN-Routern oder in den Wireless-LAN-Controllern (WLC) parametriert.
Remote Authentication Dial-In User Service (RADIUS)
bezeichnet einen Service, der User in einem Einwählnetzwerk,
auch bezeichnet als Dial-In-Network authentifiziert und den
Zugriff auf die Ressourcen autorisiert. RADIUS lässt sich
dadurch auch zu Abrechnungszwecken nutzen, das sog.
Accounting.
In Unternehmen, öffentlichen Bereichen, im Gesundheits- oder
Bildungswesen kommt RADIUS häufig zur Benutzeranmeldung in
WLAN-Netzwerken zum Einsatz. Ein professioneller
Gastzugang innerhalb von Heimnetzwerken, Schulungs- oder
Tagungszentren wird hiermit realisiert
RADIUS nutzt den Standard der sogenannten Triple-A-Services
(AAA).
Unter AAA-Services versteht man die Authentifizierung,
Autorisierung und das Accounting von Nutzern in einem
Dial-In-Network wie WLAN.
RADIUS basiert auf einer Client-Server-Architektur, welche von vielen Administratoren, aber auch öffentlichen Provider für die Einwahl in DSL- oder auch WLAN-Netzwerke eingesetzt wird. Die Funktionsweise des RADIUS Protokolls sind in den RFCs 2865, 2866, 2867, 2868 und 2869 definiert und beschrieben.
In der Regel erfolgt die Einwahl in das RADIUS-Protokoll über drei verschiedene Komponenten. RADIUS-Server, RADIUS-Client und Authenticator.
Der RADIUS-Client wird auf dem einführenden Gerät installiert und ausgeführt. In Form eines Access-Request-Pakets wird an einen Authenticator (z.B. ein Access Point) geschickt. Der Authenticator besitzt keine eigenen Informationen über die Teilnehmer und leitet das Paket über das Netzwerk an den eigentlichen RADIUS-Server weiter.
Der RADIUS-Server hat eine Verbindung zur Benutzerdatenbank mit
den Benutzerkennungen, wie Passwörtern und
Benutzerrechten.
Er beantwortet die Anfrage mit einem Access-Accept
(Einwahlerlaubnis) oder mit einem Access-Reject (Ablehnung).
Bei erfolgreicher Zugangsprüfung von Benutzernamen und Kennwort
wird die eigentliche Herstellung der Verbindung zum Netzwerk
mit allen für den Benutzer benötigten Parametern eingeleitet.
Ein RADIUS-Server zählt Aufgrund seiner personenbezogenen Daten
um eine sicherheitskritische Komponenten und sollte Aufgrund
dessen besonders geschützt werden. Firewall Regeln die nur
entsprechende Einwahlanfragen zulassen gehören zum minimalem
Standard bei der Absicherung.
Die Verwaltung des RADIUS-Servers sollte über ein speziell
abgeschottetes Administrationsnetzwerk erfolgen. Benutzerdaten
werden in einer RADIUS eigenen Datenbank hinterlegt oder werden
über Anfragen zu abgesetzten Verzeichnisdiensten oder
Datenbanken ermittelt.
Benutzerspezifische Daten, wie die Up- und Downloadbandbreiten
von DSL-Zugängen, IP-Adressen, Servicekennungen ect. werden
ebenfalls dort abgelegt und mit der Abfrage an den Client und
dem Accounting übergeben.
Die Zugangsdaten werden dem Benutzer über ein Ticketsystem zur Verfügung gestellt. In der Regel erhält der Kunde / Gast am Empfang oder Rezeption die notwendigen Zugangsdaten und wählt sich mit diesen in das System ein.
Für die Einwahl benötigt der Nutzer keinerlei Kenntnis über
Standort oder Struktur des RADIUS-Servers. Trotz verteilter
Netzwerkinfrastruktur können alle relevanten Abrechnungs- und
Zugangsdaten an zentraler Stelle bereitgestellt und verwaltet
werden.
Störungen des zentralen RADIUS-Servers hingegen können sich
nachteilig auf das gesamte Einwahlverfahren auswirken.